Ziegelei Dürkopp
33619 Bielefeld, Twellbachtal
1892 Bahnbetrieb Feldbahn (600 mm) 1892-1913/4 Zurück zur Übersicht Werkbahnen |
Der Bielefelder Unternehmer Nikolaus Dürkopp betrieb um die Jahrhundertwende neben seinen Unternehmen in Bielefeld im beschaulichen Dornberg eine Ziegelei. Sie lag auf dem Gelände nördlich der Strassenecke der heutigen Straßen Twellbachtal und Poetenweg. Dort nahm Dürkopp 1892 einen Ringofen in Betrieb und erweiterte es 1896 um ein Tonpresswalze für Drainagerohre.
Die Ziegelei arbeitete nur im Sommer, die Ziegel wurden im nahen Bielefeld vertrieben. Ein bekanntes Bauwerk mit Dürkopp-Ziegeln ist das Postamt in der Herforder Str. / Friedrich-Ebert-Straße. Dürkopp verkaufte die Ziegelei im Jahr 1910 an Frau Kixmöller, der Betrieb endete in den Jahren 1913/4. |
Auf dieser Karte aus dem Jahr 1895 ist die Ziegelei mit der Feldbahn eingetragen. Die Strecke verläuft parallel zum heutigen Poetenweg und zweigt dann nach Süden in das Twellbachtal ab. Die Grube ist heute noch in der Landschaft zu erkennen. Auf der kurzen Strecke wurden die Loren wohl nur von Hand oder mit Pferden bewegt. Im Bereich des Hofes Honsel lag die zweite Grube, die über eine Seilbahn erreicht wurde. |
Der Ton aus der ersten Grube war kalkhaltig und für Ziegel ungeeignet. Ersatz fand Dürkopp im Bereich des Hofes Honsel (heute Dornberger Str. 460). Im November 1896 war eine 1284 Meter lange Drahtseilbahn fertig gestellt, die die Grube mit der Ziegelei verband. Diese Grube war um 1900 erschöpft.
Die dritte Grube lag wieder näher an der Ziegelei am Hof Spilker (Im Bereich des Hauses Twellbachtal 80). Diese Grube wurde wieder mit einer Feldbahnstrecke erschlossen. Dürkopp folgte für diese Bahn einem Trend der Jahrhundertwende und elektrifizierte sie (ähnlich wie Dörentruper Sand- und Thonwerke, Gut Steinlake bei Kirchlengern, Rittergut Rothenhoff bei Costedt und die Zieglei Bethel bei Bielefeld).
In der Literatur wird von einem Zweirichtungsfahrzeug mit zwei Endführerständen berichtet. Weitere Angaben zu diesem Fahrzeug und zu seinem Verbleib liegen bisher nicht vor.
Literatur und Quellen
Es wurden folgende Quellen ausgewertet:
- Burkhard Beyer, Verzeichnis der Ziegeleien in Westfalen und Lippe 1905 bis 1953
Auswertung der Fachadressbücher und Branchenverzeichnisse (Materialien der Historischen Kommission für Westfalen, Band 13), Münster 2017 - Dagmar Giesecke, 22. Oktober 1867: Nikolaus Dürkopp und Carl Schmidt gründen den Nähmaschinenbetrieb „Dürkopp & Schmidt“ in Bielefeld
- Erich Jörding, Auf Nikolaus Dürkopps Spuren in Dornberg, in: Der Minden-Ravensberger 65 (1993), S. 116-119