Luftwaffenmunitionsanstalt 1 / VI Harth
33142 Büren
1936 Bahnbetrieb Anschlussgleis (1435 mm) 1936-1945 Zurück zur Übersicht Werkbahnen |
Die „Luftwaffenmunitionsanstalt 1 / VI Harth" war ein Munitionslager im Ringelsteiner Wald nahe Büren. Der Bau begann im August 1935 unter dem Tarnnamen „Holzschuhfabrik Lehmann“. Das Lager wurde unter großer Geheimhaltung im Wald angelegt und erstreckte sich über eine Fläche von etwa 680 ha.
Am Bau waren die Firmen Julius Berger (Berlin), Heine u. Bunse (Gelsenkirchen), Radolphi (Mühlheim/ Ruhr) und die Gewerkschaft Bergschäfer (Essen) beteiligt. Im benachbarten Paderborn gingen Aufträge an die Baufirmen Backhaus und Köthenbürger. Beim Bau der Anlage kamen Feldbahnen der Firma Backhaus zum Einsatz, in Berichten ist von zweigleisigen (!) Strecken die Rede. |
Zur Anlage gehörten eine große Zahl von Stollen und Bunkern, in denen die Munition unterirdisch eingelagert werden konnte. Für den Transport der gefährlichen Fracht war die Luftwaffenmunitionsanstalt im Bahnhof „Ringelstein“ an die Strecke Brilon – Paderborn angebunden. Im Gelände der „Luftwaffenmunitionsanstalt“ gab es einen eigenen Bahnhof mit Entladerampe und Lokschuppen. Seit Mai 1936 war auch eine eigene Lok vor Ort.
Die Anlage war von 1939 bis Kriegsende in Betrieb. Am 30.3.1945 wurden die meisten Bunker der Anlage gesprengt. Im Ringelsteiner Wald sind noch heute Spuren der Bunkeranlagen und Strassen zu erkennen. Einen kleinen Teil des Areals nutzte nach dem Krieg der Kampfmittelräumdienst der Bezirksregierung Arnsberg zum Vernichten von Bombenblindgängern, die in Nordrhein-Westfalen gefunden wurden.
Fahrzeuge der Luftwaffenmunitionsanstalt 1 / VI Harth
Im Mai 1936 wurde eine dreiachsige Rangierlok angeliefert, die auf dem Verladebahnhof der Luftwaffenmunitionsanstalt zum Einsatz kam. Nach Kriegsende verliert sich ihre Spur.
Literatur und Quellen
Neben eigenen Aufzeichnungen wurden verwendet:
- Jens Merte, Lokomotivfabriken in Deutschland (CD-Rom), Hamburg 2008