Unbekannte Zeitung vom 31. Mai 1956
Wird Kleinbahnstrecke nach Jöllenbeck elektrifiziert?
Kleinbahnstrecke nach Werther soll Rad- und Fußweg werden
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In der Kreistagssitzung Bielefeld-Land brachte der Kreistagsabgeordnete Gottenströter aus Babenhausen die Sprache auf die künftige Verwendung der Kleinbahnstrecke Bielefeld - Werther. Er schlug vor, sie zu einem Radweg auszubauen, um den Straßenverkehr zu entlasten. Oberkreisdirektor Schütz erklärte dazu, daß die Kleinbahnstrecke Bielefeld - Werther mit Wirkung vom 1. August dieses Jahres zum Erliegen komme. In den Planungen, was dann mit dem Bahndamm geschehen solle, stehe der Vorschlag, einen Rad- und Fußweg dort anzulegen und ihn entsprechend zu bepflanzen, an erster Stelle. Landrat Specht teilte außerdem mit, daß mit den Stadtwerken Bielefeld zur Zeit über eine Übernahme der Kleinbahnstrecke Bielefeld - Jöllenbeck verhandelt werde. Ob die Pläne eines Ausbaus durch die Stadtwerke realisiert würden, stehe allerdings noch nicht fest. Es ergebe sich dann auch die Frage, was mit der Strecke Jöllenbeck - Enger zu geschehen habe.
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Das Problem der Kreisbahn fand noch in einem einstimmigen Beschluß über den Wirtschaftsplan für das Rechnungsjahr 1956 seinen Niederschlag. Landrat Specht wies darauf hin, daß die Einnahmen aus dem Güterverkehr Bielefeld - Werther weiter zurückgegangen seien. Und zwar habe sich der Besatzungsverkehr von 160 000 DM im Vorjahr auf 84 000 DM und der Güterverkehr deutscher Unternehmen von 160 000 DM im Vorjahr auf 114 000 DM gesenkt. Wenn der Güterverkehr auf dieser Strecke aufrecht erhalten werden sollte, sei ein Zuschuß von 100 000 DM notwendig. Das Amt Werther habe vor langer Zeit einmal davon gesprochen, eventuell 30 000 DM beizusteuern. Doch wiege das die 100 000 DM, die der Landkreis geben müßte, nicht auf. Der ministerielle Beschluß, den Kleinbahnverkehr am 1. August völlig einzustellen, stehe unabänderlich fest.
nkp. |