Künsebeck: Westfälische Kalkindustrie Köppen

33790 Halle (Westfalen), Ortsteil Künsebeck

Betriebseröffnung
18xx
Bahnbetrieb

Feldbahn (600 mm)
19xx-192x

Anschlussgleis
(1435 mm)

1903-19xx


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Übersicht Werkbahnen

Betriebsgeschichte: Neben den Kalkwerken Steinfurth / Wieking / Böckelmann und den Windmüller / Müller gab es am Bahnhof Künsebeck ein drittes Kalkwerk. Es lag neben den Kalkwerken Windmüller / Müller südlich der "Breiten Str." (auf der Fläche des heutigen Wohngebietes "Neuer Kamp").
Das Kalkwerk firmierte bis zum Konkurs unter dem Namen "Westfälische Kalkindustrie Richard Köppen". Im Jahr 1907 wird in der Statistik vermerkt: "Der Betrieb liegt still". In den 20er Jahren verfolgte das Kalkwerk Köppen große Pläne und begann mit der Errrichtung einer Zementfabrik auf dem Gelände am Bahnhof Künsebeck. Nachbarn erinnern sich an eine große Anlage mit zwei Schornsteinen. Das Kalkwerk Köppen ging vor der Fertigstellung des Zementwerkes in Konkurs.
Im Jahr 1932 befand sich das Werk im Besitz der "Grundstücksverwertungsgesellschaft Erwitte / Bochum" verwaltet. Ab dem Jahr 1939 betrieb es der Unternehmer von Ditfurth bis zu dessen Tod im Jahr 1942. Danach wurden alle Gebäude abgerissen und die Fläche vom Bielefelder Bauunternehmen August Pape als Lagerplatz verwendet.

Streckenverlauf: Bekannt ist, dass die Westfälische Kalkindustrie eine Feldbahn mit 600 mm Spurweite betrieb. Streckenverlauf und genaue Lage der Grube sind bisher unbekannt.

Streckenlänge: Die Streckenlänge wird 1899 mit 1193 m angegegen, bis zum Jahr 1925 wächst die Länge auf 3000 m an - im Jahr 1932 waren es noch 1600 m. Die Zahl der Weichen wird mit 20 - 32 angegeben.

Lokomotiven: In den ersten Betriebsjahren wurden die Loren "meist mit Pferden gezogen". Im Jahr 1916 wird in den Statistiken eine zweiachsige Dampflok mit einem Dienstgewicht von 12 to genannt. In den 20er Jahren werden durchgängig 3 Dampflokomotiven aufgeführt - die technischen Angaben zu den Loks schwanken. Im Jahr 1925 kam von Henschel eine dreiachsige Dampflok, die eine kleinere Lok ablöste. Im Jahr 1932 sind die zweiachsigen Loks nicht mehr vorhanden, nur die dreiachsige Lok findet sich in der Statistik. Wahrscheinlich wurde die Lok nach der endgültigen Betriebseinstellung von den Kalk- und Mergelwerken Müller übernommen.

Wagen: In den ersten Betriebsjahren wurden die Loren "meist mit Pferden gezogen". Es gab nur wenige Loren, im Jahr 1899 werden 4 Kipp- und 25 Kastenloren aufgelistet. 1913 standen 15 Kipploren mit 1,5 to Ladegewicht im Einsatz. Im Jahr 1919 kommen 27 "Feldkastenwagen" dazu, in den 20er Jahren liegt die Zahl der Kipploren und Kastenwagen bei etwa 110. Die Tragfähigkeit betrug 1,5 to.
Fahrzeugnummer Hersteller Fabriknr. Baujahr Typ Achsfolge
Westfälische Kalkindustrie Köppen Henschel 20056 1925 C-n2t       Fahrzeug wurde verschrottet

Literatur und Quellen


Neben eigenen Aufzeichnungen wurden folgende Quellen ausgewertet:
  • Jens Merte
    Lokomotivfabriken in Deutschland (CD-Rom)
    Hamburg 2008

  • Regierung Minden: Aufstellung von den in den Kreisen vorhandenen schmalspurigen Industrie- und Feldeisenbahnen von mehr als einem Kilometer Länge (1899-1934)
    (Landesarchiv Detmold)

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