LEAG: Fahrzeuge
LEAG: Triebwagen
Zur Betriebseröffnung im Jahr 1900 hatte Kummer 6 zweiachsige Triebwagen (Wagen 1-6) geliefert. Die Wagen waren etwa 7,13 m lang und 2,00 m breit. Die Wagen verfügten über 16 Sitz- und 14 Stehplätze. Die elektrische Ausrüstung stammte von Kummer, die Motoren leisteten 2x18,4 kW. Auf den bergigen Strecken waren sie in der Regel ohne Beiwagen unterwegs, nur in Spitzenzeiten wurden leichte Beiwagen angehängt.
Im Jahr 1909 wurde von MAN ein weiterer Triebwagen (Wagen 7) angeschafft. Er hatte einen Fahrgastraum mit vier Seitenfenstern und ein Laternendach. Im Inneren gab es bescheidene 18 Sitzplätze. Die Plattformen waren gerundet ausgebildet und gaben dem Wagen einen eleganten Eindruck. In Detmold erhielt er den Beinamen „Kaiserwagen", obwohl er mit seiner Motorleistung von sparsamen 2 x 24 kW eher zum langsamen Fußvolk gehörte.
Nach der Übernahme des Detmolder Netzes durch die PESAG wurde im Jahr 1923 die Spannung von 550 auf 800 Volt erhöht. Das führte zur Abstellung der Kummer-Wagen und zum Umbau des Wagens 7 (nun Wagen 33 der PESAG) auf die höhere Betriebsspannung. Der genaue Verbleib der Kummer-Wagen 1-6 ist ungeklärt.
|
LEAG: Beiwagen
Für den Personenverkehr wurden zur Verstärkung einige Beiwagen angeschafft. Hier sind die Angaben in der Literatur widersprüchlich. Statistische Übersichten weisen sechs Beiwagen aus, die wahrscheinlich von Kummer geliefert wurden. Fotos aus den ersten Betriebsjahren zeigen einen Beiwagen 21, der in seiner Bauart einem leichten Pferdebahnwagen ähnelt. Rätselhaft sind die schweren Beiwagen, die 1922 als Wagen 96 / 97 und 98 / 99 von der PESAG übernommen worden sind. Für die Kummer-Triebwagen mit ihrer schwachen Motorleistung waren sie sicher zu schwer und tauchen erst ab 1913 in den Statistiken auf.
|
LEAG: Güterwagen und Sonderfahrzeuge
Für den Güterverkehr standen zunächst ein Gepäckwagen und drei "Transporteure" mit 7.000 kg Tragkraft zur Verfügung. Bei den Transporteuren handelte es sich wahrscheinlich um Rollwagen für den Transport von Pferdefuhrwerken. Im Jahr 1907 wurde ein Turmwagen angeschafft. Zu diesen Fahrzeugen fehlen bisher genauere Angaben.
Anmerkung: Die Firma Kummer (Dresden) war einer der ersten Hersteller von Straßenbahnfahrzeugen und Straßenbahn-Anlagen in Deutschland. Die Kummer-Wagen entsprachen dem damaligen Stand der Technik, wurden aber sehr früh von moderneren Fahrzeugen abgelöst. So ist in Deutschland kein Kummer-Wagen im Originalzustand erhalten geblieben. Baugleiche Fahrzeuge wurden unter anderem nach Helsinki (Finland) geliefert und standen dort weiter als Beiwagen in Betrieb. Von diesen Beiwagen ist ein Exemplar erhalten geblieben. Er steht in der Fahrzeugausstellung des Straßenbahnmuseums in der alten Wagenhalle in Töölö. Ein Foto dieses Wagens ist als "LEAG"-Bild auf dieser Seite zu sehen.