Dörentruper Sand- und Thonwerke: Feldbahnfahrzeuge
Elektrische Lokomotiven: "Kleine Type" (7,5 PS)
Die ersten Lokomotiven waren sehr einfach ausgeführt. Auf vorhandene Lorengestellte wurde ein Motor montiert, der über zwei Ketten beide Achsen antrieb. Das ungefederte Fahrzeug verfügte Ober einen einfachen Fahrschalter. Der Aufbau war komplett aus Holz gefertigt, die Dachträger mit Bandeisen verstärkt. Unter dem Dach befand sich eine Kabeltrommel, um stromlose Streckenabschnitte (Bahnübergänge) passieren zu können. An beiden Enden war je ein offener Sandkasten („Blumenkasten"), aus dem mit der Hand gestreut werden konnte.
Die Firmenchronik von 1926 gibt eine Stückzahl von 22 an, 1925 gingen mindestens zwei Loks an das Zweigwerk in Walbeck.
Elektrische Lokomotiven: "Grosse Type" (15 PS)
Als 1935 die Schiefertongrube im Maiboltetal erschlossen wurde, benötigte man stärkere Lokomotiven für den Streckenbetrieb. Die Erfahrungen aus der ersten Serie führten zu einigen Verbesserungen. Der Rahmen Ist eine geschweisste Eigenkonstruktion, die Räder wurden mit Blattfedern versehen. Das Ganze wurde mit einem Motor der Firma "Conz" (15 PS) motorisiert, die Kraftübertragung mit zwei Ketten wurde von der ersten Type übernommen. Die einfachen Sandkästen wurden durch Streuvorrichtungen mit Fallrohren ersetzt. Für den Streckenbetrieb wurde das Reibungsgewicht durch den Einbau von schweren Etagenpuffern erhöht, die Stirnwände geschlossen. Einige Lokomotiven erhielten zusätzlich an den Selten einfache Vorhänge als Wetterschutz.
Gebaut wurden mindestens 12 Stück, von denen sieben 1951 nach Bornhausen abgegeben wurden.
Elektrische Lokomotiven: 2-Motorige Lok (30 PS)
1956 lieferte Schöma eine E-Lok mit mittigem Führerstand nach Dörentrup. Aus der Ersatzteilliste der Firma Schöma geht hervor, dass einige Teile in Dörentrup selbst angefertigt wurden (Puffer, Führerhaus). Die Lok war als reine Streckenlokomotive gebaut. Mit einem Gewicht von 7 to war sie die schwerste Feldbahnlok in Dörentrup. Angetrieben wurde sie von zwei "Conz"-Motoren, die Fahrschalter lieferte Kiepe. Die Türen wurden mit Vorhängen verschlossen. In Dörentrup wurde die Lok mindestens zwei Mal nachgebaut.
Bekannt ist nur der Verbleib der von Schöma gelieferten Lok: Sie wurde vom Deutschen Feld- und Kleinbahnmuseum (DFKM) in Deinste übernommen und 2003 an "Pro Dampf" in Osterode abgegeben.
Elektrische Lokomotiven: Selbstfahrende Kipplore
Von dieser Lokomotive ist eigentlich nur ihr Aussehen bekannt. Sie entstand aus einer 1,75 m3-Kipplore, die an einer Stirnseite um ein Trittbrett mit Fahrschalter und einen Stromabnehmer erweitert worden Ist. An der rechten Seite wurde dann noch ein Motor mit Getriebe angeflanscht.
Fahrzeugnummer |
Hersteller |
Fabriknr. |
Baujahr |
Typ |
Achsfolge |
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Dörentrup |
Dörentrup |
? |
19xx |
E-Lore |
B-el |
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Dörentrup "o.Nr." |
Dörentrup |
? |
19xx |
E-Lore |
B-el |
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Diesellokomotiven
Ende der 60er Jahre standen in der Dörentruper Sandgrube zwei offene Dieselloks. Sie sollen aus dem Zweigwerk Bornhausen übernommen worden sein. In Bornhausen sind bisher nur zwei Jung - Loks nachgewiesen, so dass ich davon ausgehe, das es sich um diese Maschinen handelt.
Sinnvoll wäre der Einsatz der Loks in Dörentrup nur in der Grube selbst gewesen, da Dieselloks ohne Oberleitung auskommen und das ständige Nachrücken der elektrischen Oberleitung überflüssig machen würden. Der Verbleib beider Lokomotiven ist unbekannt.
Fahrzeugnummer |
Hersteller |
Fabriknr. |
Baujahr |
Typ |
Achsfolge |
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Dörentrup |
Jung |
5683 |
1934 |
ZL 130 |
B-dm |
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Dörentrup |
Jung |
7528 |
1938 |
ZL 130 |
B-dm |
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