Straßenbahn Minden: Fahrzeuge
Straßenbahn Minden: Motorwagen
Zur Eröffnung des elektrischen Betriebs der Straßenbahn Minden wurden bei der Gottfried Lindner AG in Ammendorf acht Triebwagen bestellt. Während der Auslieferung der Wagen geriet die Straßenbahn Minden in finanzielle Schwierigkeiten. Die ersten vier Wagen (1-4) wurden im Oktober 1920 ausgeliefert, danach reichte das Geld nur noch für eine verspätete Bezahlung und Auslieferung von Wagen 5.
Die bei der Waggonfabrik Lindner schon fertig gestellten Mindener Triebwagen 6-8 wurden nicht mehr abgeliefert sondern kamen 1921 zur schweizerischen Birseckbahn (BEB) und erhielten dort die Fahrzeugnummern 7-9. Dort wurden die 2-achsigen Fahrgestelle im Jahr 1934 gegen dreiachsige Fahrgestelle getauscht - 1972 wurden die Fahrzeuge ausgemustert. Wagen 9 gelangte über das Deutsche Strassenbahn-Museum in Hannover zu den Kärntner Erlebnisbahnen in Österreich und ist dort erhalten geblieben.
Erst 1921 erlaubten die Finanzmittel eine erneute Bestellung von 2 Triebwagen. Die Triebwagen 6 und 7 wurden im April 1922 ausgeliefert. Hersteller der Wagen war wieder Lindner, die elektrische Ausrüstung kam von SSW. Bis zur Lieferung der ersten Straßenbahn-Beiwagen im Jahr 1926 verkehrten die Triebwagen mit den alten Beiwagen der Dampfstraßenbahn.
Im Jahr 1927 lieferte Schöndorff (Düsseldorf) vier weitere Triebwagen aus. Diese Fahrzeuge unterschieden sich von den Lindner-Wagen 1-7 durch eine geänderte Dachpartie: Das Laternendach war flacher und zu den Wagenenden hin flacher auslaufend. Die Fenster waren oben gerundet und auch das Fahrgestell war leichter ausgeführt. So machten diese Wagen einen etwas eleganteren Eindruck.
Im Jahr 1954 (Wagen 8) und 1955 (Wagen 9) wurden zwei Triebwagen an die Herforder Kleinbahnen verkauft. Die restlichen Triebwagen wurden nach der Betriebseinstellung abgestellt und verschrottet.
| Fahrzeugnummer | Hersteller | Fabriknr. | Baujahr | Achsfolge | |||
| Straßenbahn Minden "1" | Lindner | ? | 1920 | Bo-el |  |
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| Straßenbahn Minden "2" | Lindner | ? | 1920 | Bo-el | |
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| Straßenbahn Minden "3" | Lindner | ? | 1920 | Bo-el | |
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| Straßenbahn Minden "4" | Lindner | ? | 1920 | Bo-el | |
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| Straßenbahn Minden "5" | Lindner | ? | 1920 | Bo-el | |
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| Straßenbahn Minden "6" | Lindner | ? | 1922 | Bo-el | |
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| Straßenbahn Minden "7" | Lindner | ? | 1922 | Bo-el | |
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| Straßenbahn Minden "8" | Schöndorff | ? | 1927 | Bo-el | |
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| Straßenbahn Minden "9" | Schöndorff | ? | 1927 | Bo-el | |
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| Straßenbahn Minden "10" | Schöndorff | ? | 1927 | Bo-el | |
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| Straßenbahn Minden "11" | Schöndorff | ? | 1927 | Bo-el | |
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Straßenbahn Minden: Beiwagen
Zur Eröffnung des elektrischen Betriebes standen nur vier Triebwagen (1-4) zur Verfügung - für die passenden Beiwagen reichte das Geld nicht mehr aus. So verkehrten die Triebwagen in den ersten Betriebsjahren mit alten Personenwagen der Mindender Straßenbahn-Gesellschaft. Diese Wagen hatten die Nummern 1-10 (später 101-110) erhalten, dazu kam ein Gebrauchtkauf aus Düseseldorf mit der Nummer 11 (später 111).
Im Jahr 1926 konnten endlich 2 zweiachsige Beiwagen (12 und 13) von Heine & Holländer (Elze) angeschafft werden. Ihnen folgten in den Jahren 1928/9 zwei vierachsige Beiwagen (14 und 15) von Schöndorff (Düsseldorf). Anfang der dreißiger Jahren wurden die Beiwagen 1-14 in 101-114 umgezeichnet, um Verwechslungen mit den Triebwagen 1-11 zu vermeiden. In dieser Zeit konnten die ersten Wagen der Dampfstraßenbahn abgestellt werden.
Im Jahr 1933 lieferte Uerdingen drei lange vierachsige Beiwagen. Sie bekamen die Nummern 103-105 [2. Besetzung], die Dampfstraßenbahn-Beiwagen mit gleicher Nummer waren da offenbar schon ausgemustert worden. Im Jahr 1936 folgten drei baugleiche Wagen, die Lindner (Ammendorf) lieferte und die freien Nummern 101, 102 und 106 [jeweils 2. Besetzung] erhielten. Baugleiche Wagen waren kurz zuvor auch an die Herforder Kleinbahnen (Wagen 28, 29) geliefert worden.
Im Jahr 1945 wurden die Wagen 114 und 115 an die Herforder Kleinbahnen vermietet. Wagen 114 kehrte noch einmal nach Minden zurück, 1955 wurden beide Wagen endgültig nach Herford verkauft. Im gleichen Jahr wurde auch Wagen 101 nach Herford abgegeben. In den Jahren 1959 (103, 105) und 1960 (102, 104, 106) wurden die restlichen Vierachser nach Herford abgegeben.
Für die zweiachsigen Wagen 112 und 113 fand sich kein Käufer, sie wurden nach der Betriebseinstellung im Jahre 1960 zerlegt.
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Straßenbahn Minden: Sonderfahrzeuge
Die Straßenbahn Minden verfügte mindestens über folgende Arbeitsfahrzeuge, die mit Triebwagen des Personenverkehrs zum Einsatz kamen:
1923 wurde von der Rheinbahn in Düsseldorf ein zweiachsiger Beiwagen gebraucht erworben und unter der Nummer 11 in Dienst gestellt. Dieses Fahrzeug bewährte sich im täglichen Betrieb nicht und wurde bald zum Salzwagen umgebaut. Erst nach der Betriebseinstellung im Jahre 1960 wurde er verschrottet.
Fotos belegen den Einsatz von mindestens zwei offenen Güterwagen zu Trümmerräumung nach dem zweiten Weltkrieg. Die Fahrzeuge stimmen mit der Serie D 1-24 der Mindener Kreisbahnen überein. Der Verbleib der Wagen ist unbekannt.
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