Mindener Straßenbahn-Gesellschaft
Mindener Straßenbahn-Gesellschaft: Lokomotiven
Die Mindener Straßenbahn-Gesellschaft eröffnete 1893 ihren Betrieb mit zwei kleinen Hagans-Loks, die nach den Endpunkten der Bahn "Minden" und "Porta" benannt wurden. Zum Ärger der Mindener Straßenbahn-Gesellschaft hatte man sich bei der Bestellung und Konstruktion der Loks verschätzt: Sie bleiben regelmäßig auf der Steigung Richtung Porta liegen.
Schon nach einem Jahr wurden die Loks gegen leistungsstärkere Maschienen getauscht: Im Jahr 1894 wurden die Loks "Wittekind", "Westfalen" und "Hausberge" geliefert und brachten die geforderte Zugkraft auf die Gleise. Lok "Hausberge" wurde schon 1896 an die Dampfbahn Bonn-Godesberg-Mehlem verkauft und dort unter dem verheißungsvollen Namen "Victoria" eingesetzt.
An ihre Stelle trat noch einmal eine Hagans-Lok, die "Minden" [2. besetzung]. Sie wurde 1908 um die dreiachsige Lok "Porta" [2. Besetzung] verstärkt. Damit standen in den folgenden Betriebsjahren 4 Dampflokomotiven im Einsatz. Der Verbleib der Lokomotiven nach der Umstellung auf elektrischen Betrieb ist unsicher. Wahrscheinlich wurden sie beim örtlichen Schrotthändler, der Rohproduktenhandlung Samuel Salomon in Minden zerlegt.
|
Mindener Straßenbahn-Gesellschaft: Personenwagen
Zur Eröffnung werden 4 geschlossene Personenwagen ("Winterwagen") angeschafft. Hersteller und genaues Baujahr sind unbekannt. In den Folgejahren wird der Bestand auf 10 Winterwagen und 6 offene Personenwagen ohne Seitenwände ("Sommerwagen") erweitert. Bekannt ist, dass die geschlossenen Wagen als 1-10 eingereiht waren und Anfang der 30er Jahre noch in 101-110 umgezeichnet wurden.
Im Jahr 1920 wurde der Dampfbetrieb eingestellt und der elektrische Betrieb mit Straßenbahnwagen aufgenommen. Erst 1926 konnten eigene Straßenbahn-Beiwagen beschafft werden, so dass die Personenwagen der Mindener Straßenbahn-Gesellschaft weiter in Betrieb blieben. Mitte der 30er Jahre dürften die letzten Wagen abgestellt und verschrottet worden sein.